Extreme Kursturbulenzen, eine permanent steigende Difficulty und ein, in vielen Regionen der Welt, zu hoher Strompreis verursachten dunkle Wolken am stetig hell leuchtenden Krypto-Himmel. Was nach einem Exodus der Krypto-Szene klingt, ist allerdings eine natürliche Reaktion auf die wichtigsten Parameter für erfolgreiches Mining: Die Kurse und der zu erzielende Gewinn sowie die Kosten des Stroms, ohne dessen große Kapazität das Mining gar nicht möglich wäre.
Diesen hohen Schwankungen fielen immerhin temporär knapp eine Million SHA-256-Miner zum Opfer. Seit Beginn der unkalkulierbaren Kurse, deren Berg- und Talfahrten einer Jahresbilanz glichen, wurden Massen an Mining Rigs abgeschaltet. Zu groß waren die Energieaufwendungen – zu klein die Erträge. Für jene Schürfer, die dennoch am Markt geblieben sind, bedeutet die Reduktion des Netzwerkes zwar geringere Hash Rates, aber auch weniger Konkurrenzdruck.
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Geringere Schwierigkeit – mehr Hash Rates
Die Blockchain-Daten zeigen: Es ist ein Rückgang der Difficulty von 15 Prozent zu verzeichnen. Da sich die Hash Rates auf die gesamte Rechenleistung des Blockchain-Netzwerkes beziehen und die Schwierigkeit einen Block zu finden bei weniger Teilnehmern erleichtert wird, findet gerade die größte Bereinigung des Krypto-Ökosystems statt.
So denkwürdig der riesige Aufstieg von Bitcoin & Co. 2018 auch war, ihr Fall bedeutet nicht das Ende einer häufig infrage gestellten Dimension. Klar, die Verluste waren hoch und der Ärger nicht weniger groß. Dennoch machte der Absturz eines deutlich: Die Blockchain und das gesamte Ökosystem verhalten sich so, wie es schon im White Paper vorgesehen war. Mit anderen Worten, der Algorithmus öffnet die Türen für neue Miner.
Der tobende Kampf um die effizientesten Mining Tools sorgte im Krieg um Blockchains und Hash Rates für eine Überhitzung der Situation. Ein gewisser Einfluss auf die Senkung der Märkte ist daher unbestritten. Weltweit hatte die Mining Community mit sinkenden Einnahmen zu kämpfen, was nicht zuletzt auf den kontinuierlichen Anstieg der virtuellen Währungen und die massive Steigerung der Difficulty zurückzuführen war.
Es entstand eine Anti-Parabel: je größer die Hash Rates, desto geringer die Erträge. So stiegen die Nutzungsgebühren auf ein höheres Niveau als die zu erreichenden Rewards. Bei den Bitcoins beispielsweise erreichte die Mining-Schwierigkeit innerhalb eines Jahres eine Verdreifachung (von 1,9 auf 6,4 Milliarden). Die Hash Rate selbst konnte sich ebenfalls verdreifachen und stieg im August 2018 auf mehr als 54 Trillionen pro Sekunde.
Profitabel oder verlustreich – die Energiekosten als Ursache
Der Crash an sich hat allerdings mehrere Ursachen. Denn mit der Komponente „Strom“ gelangt ein weiterer Indikator für Erfolg ins Visier. Vielmehr liegt die Chance in niedrigen Strompreisen für das Mining. Sie sind entscheidend dafür, ob sich das Schürfen für einen einzelnen Miner überhaupt lohnen kann. In Ländern wie Deutschland sind die Kosten für Strom besonders hoch. Tendenziell erreichen diese weltweit während der Wintermonate einen noch höheren Preis. Um das Mining das gesamte Jahr über kalkulierbar zu machen, versuchen Miner das Risiko einzudämmen und nach stabilen Preisen zu suchen. Die hohe Zahl der vom Netz genommenen Miner und die Anpassung der Difficulty ist daher ein dynamischer Prozess innerhalb der aktuellen Marktsituation.
In der gegenwärtigen Kurslage ist der Break-Even-Point allerdings für zahlreiche Miner nicht einmal annähernd erreichbar, was das Abschalten der Mining Rigs zur Folge hatte.
Für die großen Player des Business sind diese ökonomischen Korrekturen keine Bedrohung. Sie erreichen trotz der direkten Kausalität zwischen Hash Rate und Difficulty moderate Gewinne, jedoch ist das Potenzial des Wachstums in dieser Korrelationsphase eher gering.
Wer sich jetzt für einen Einstieg oder Verbleib in der Mining-Branche entscheidet, der sollte auf einen möglichst niedrigen Energiefaktor achten. Er ist nach wie vor das Zünglein an der Krypto-Waage und entscheidet maßgeblich zwischen Erfolg und Misserfolg.
Potenzial nach oben
Entscheidend ist: Bei der Beobachtung der Krypto-Märkte gelten nicht dieselben Parameter wie in herkömmlichen traditionellen Finanzsystemen. Zwar werden in der Marktkapitalisierung Richtwerte abgebildet, doch der eigentliche Kurs kommt ausschließlich durch Angebot und Nachfrage zustande. Eine Überleitung zum Reglement des Aktienmarktes ergibt sich daher nicht. Interpretationen und eventuelle Prognosen haben bei virtuellen Währungen einen sehr geringen Spielraum.
So ist das Mining selbst das essenzielle Kriterium des gesamten Ökosystems und streng genommen ein sich selbst regulierender Mechanismus. Nach der im Herbst 2018 erfolgten Reduzierung des Kurses, werden bei künftigen Kursanstiegen die Gewinne deutlich höher ausfallen. Grund dafür ist eine größere Anzahl an Coins, die in der Phase niedrigerer Difficulties geschürft werden konnten.
Hört sich abstrakt an, ist aber in Wahrheit eine klare Abfolge logischer Marktentwicklungen und hat absolut nichts mit alten Funktionsweisen altbekannter Finanzmärkte zu tun. Spekulation spielt bei Kryptowährungen keine Rolle, da ihre dezentrale Verwaltung eine globale Gültigkeit nach identischen Regeln besitzt und nur im freien Handel des Netzes eine positive Kapitalentwicklung erzielen kann.
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